133 neue HIV-Infektionen im ersten Halbjahr 2023 in Tschechien

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden in der Tschechischen Republik 133 neue Fälle von HIV-Infektionen gemeldet, was einen Rückgang von 19 Fällen im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Diese Daten wurden vom Nationalen Referenzlabor (NRL) für HIV/AIDS des Staatlichen Gesundheitsinstituts (SZÚ) veröffentlicht. Der Kriegskonflikt in der Ukraine ist nach wie vor ein bedeutender Faktor, der die Situation maßgeblich beeinflusst.

Besonders betroffen sind Ausländer mit langfristigem Aufenthalt in der Tschechischen Republik, deren Zahl um 75 anstieg, während 58 Fälle tschechische Staatsbürger betrafen. Unter den betroffenen Ausländern sind 39 Ukrainer, ohne Flüchtlingsstatus in Tschechien, maßgeblich verantwortlich für die erhöhten Zahlen. Bei tschechischen Staatsbürgern hingegen zeigt sich ein erfreulicher langfristiger Trend: Die Neuinfektionen sind in den letzten 10 Jahren von einem Höchststand von 118 im Jahr 2016 auf 58 im aktuellen Jahr 2023 gesunken. Von den 133 neuen Fällen in diesem Jahr waren 110 Männer und 23 Frauen betroffen.

Das NRL erfasst separat die Daten zu HIV-positiven Flüchtlingen aus der Ukraine mit vorübergehendem Schutzstatus in der Tschechischen Republik im Vergleich zu tschechischen Staatsbürgern und Residenten mit langfristigem Aufenthalt. Seit Beginn des Kriegskonflikts wurden bis Ende Juni dieses Jahres insgesamt 670 HIV-positive Flüchtlinge aus der Ukraine registriert, davon 92 im aktuellen Jahr. Die meisten von ihnen waren bereits vor ihrer Ankunft in Tschechien über ihre HIV-Positivität informiert, wurden in der Ukraine behandelt und ersuchten um die Fortsetzung ihrer Behandlung in der Tschechischen Republik, das berichtet das Nachrichtenportal Deník N.

Die Region Prag verzeichnete mit 40,6 Prozent den höchsten Anteil der neu gemeldeten Fälle, gefolgt von Südmähren mit 15,8 Prozent. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 292 neue HIV-Fälle in Tschechien registriert, was einen Höchststand seit 1985 markierte.

Seit Beginn der Überwachung im Jahr 1985 wurden in der Tschechischen Republik insgesamt 4.499 Fälle von HIV-Infektionen bestätigt, von denen sich 849 Fälle zu AIDS entwickelt haben. Das Nationale Referenzlabor verzeichnete in diesem Zeitraum 386 AIDS-Todesfälle und 203 HIV-positive Personen starben aus anderen Gründen.

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