Nach einem Zeitraum von vier aufeinanderfolgenden Monaten, in denen die Arbeitslosigkeit in der Tschechischen Republik stetig gesunken war, verzeichnete das Land im vergangenen Monat einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote. Laut Angaben des tschechischen Arbeitsamtes erhöhte sich die Arbeitslosenquote im Juli von 3,4 % im Vormonat auf 3,5 %. Dies geht aus den jüngsten Zahlen hervor, die das Tschechische Arbeitsamt (Úřad práce ČR) am Dienstag, veröffentlicht hat.
Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Juni um mehr als 9.000 Personen auf insgesamt 258.933. Gleichzeitig verringerte sich die Anzahl der offenen Stellen leicht um etwa 1.000 auf 285.627. Im Juli des vergangenen Jahres war die Arbeitslosigkeit um rund 18.000 Menschen niedriger, und die Quote lag bei 3,3 %.
In den Monaten von März bis Juni war die Arbeitslosigkeit kontinuierlich zurückgegangen. Die jüngsten Entwicklungen im Juli werden vom Arbeitsamt als Teil eines langfristigen Trends und einer saisonalen Schwankung interpretiert. Karel Trpkoš, stellvertretender Generaldirektor des Amtes, erklärte: „Der leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit ist auf die verringerte Aktivität der Unternehmen während der Sommermonate bei der Neueinstellung von Mitarbeitern zurückzuführen, bedingt durch Betriebsferien. Ebenso spielen die jährlich wiederkehrende Aufnahme einiger Mitarbeiter aus dem Bildungssektor in das Register des tschechischen Arbeitsamtes eine Rolle.”
Ein weiterer Faktor der nur leichten Zunahme der Arbeitsloszahlen ist die geringe Anzahl an Bewerbungen von frischen Schulabsolventen. Es wird erwartet, dass sich dies im September ändern wird. Marian Jurečka, Arbeits- und Sozialminister, betonte laut ČT24 jedoch die insgesamt positive Lage: „Es ist ermutigend, dass die Arbeitslosigkeit in der Tschechischen Republik nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau liegt und sogar eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der gesamten Europäischen Union aufweist. Eurostat, das statistische Amt der EU, bestätigt, dass nur Malta eine noch niedrigere saisonbereinigte Arbeitslosenquote aufweist.”
Regional gesehen verzeichnete die Region Ústí nad Labem im Juli nach wie vor die höchste Arbeitslosenquote von 5,4 %, gefolgt von Mährisch-Schlesien mit 4,9 %. Südböhmen behielt seine Position als Region mit der niedrigsten Arbeitslosenquote von 2,6 %. Die Regionen Pardubice, Zlín und Vysočina wiesen allesamt eine Quote von 2,7 % auf.
In Bezug auf das Verhältnis von Arbeitsuchenden zu offenen Stellen blieb die Situation im Juli stabil. Im Durchschnitt kamen 0,9 Arbeitssuchende auf eine offene Stelle, eine Zahl, die mit dem Vormonat übereinstimmt. Die Region Karviná verzeichnete jedoch weiterhin die meisten Arbeitsuchenden, wo auf eine freie Stelle 10,2 Bewerber kamen. Ähnliches gilt für die Regionen Bruntál (5,1 Bewerber pro Stelle) und Most (4,4 Bewerber pro Stelle).
Die Region Mladá Boleslav hingegen zeigte sich mit lediglich 0,2 Bewerbern pro Stelle als herausragend, gefolgt von den Bezirken Prag-West und Prag-Ost, wo im Durchschnitt 0,3 Bewerber pro Stelle gezählt wurden.