Das Bezirksgericht in Prag 3 hat gestern den ehemaligen Abgeordneten Dominik Feri wegen zweier Vergewaltigungen und einer versuchten Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt. Er wurde in allen Anklagepunkten für schuldig befunden, das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig, da Feri unverzüglich Berufung beim Prager Stadtgericht eingelegt hat.
Richterin Lenka Hájková erklärte laut ČT24, dass das Gericht Feri aufgrund der eindeutigen Aussagen der Opfer und stützend auf Sachverständigengutachten für schuldig befunden habe. Die Glaubwürdigkeit der betroffenen Frauen wurde durch diese Gutachten bestätigt. Das Urteil sieht auch vor, dass Feri den Opfern insgesamt mehr als eine halbe Million Kronen Schadenersatz zahlen muss.
Bei der Urteilsverkündung wurde mit in Betracht gezogen, dass Feri drei Straftaten begangen hat und die Opfer noch junge Mädchen waren. Die Richterin betonte, dass seine politische Stellung als junger Politiker, keinen Einfluss auf das Strafmaß hatte. Sie wies zudem auf sein Verhalten während der Verhöre der Mädchen hin, bei denen er in einem Nebenzimmer des Gerichtssaales so laut gelacht haben soll, dass die Mädchen dies mitanhören konnten.
Staatsanwältin Petra Gřivnová wirft Feri vor, die Taten in seiner Wohnung in Prag 3 im März und November 2016 begangen zu haben. Die Anklage lautet auf sexuelle Übergriffe, bei denen Feri die beiden Mädchen trotz ihrer Ablehnung küsste, betatschte und sexuelle Handlungen vornahm. Eines der Opfer war zu diesem Zeitpunkt minderjährig.
Feri hat die Vorwürfe während des Prozesses mehrfach bestritten und auf vermeintliche Ungereimtheiten in den Aussagen der Frauen hingewiesen. Er behauptet, dass die Polizei und die Staatsanwaltschaft einen Alibi-Ansatz gegen ihn verfolgt haben und sowohl sein berufliches als auch sein privates Leben zerstört haben. Feri äußerte über das Urteil seine Enttäuschung und hofft auf eine andere Beurteilung des Falles durch das Berufungsgericht.