Lebensmittelpreise in Tschechien steigen im neuen Jahr trotz Mehrwertsteuersenkung

Ab Januar werden Lebensmittel in Tschechien teurer und das, obwohl die Mehrwertsteuer ab dem neuen Jahr von 15 % auf 12 % sinkt. Nach einem Treffen mit Vertretern der größten Einzelhändler und dem Verband für Handel und Tourismus (SOCR) teilte Landwirtschaftsminister Marek Výborný (KDU-ČSL) mit, dass Lebensmittellieferanten bereits angekündigt haben, die Preise um fünf bis zehn Prozent zu erhöhen.

Laut dem Präsidenten des Verbands für Handel und Tourismus, Tomáš Prouza, begründen die Lebensmittelhändler die Preiserhöhungen unter anderem mit den gestiegenen Energiepreisen, den zunehmenden Transportkosten, aufgrund der Erhöhung der Mautgebühren, und den höheren Arbeitskosten aufgrund von Änderungen bei der Vertragsarbeit. Laut ČT24 erwähnte er auch die höheren Grund- oder Einkommenssteuern, die durch das Konsolidierungspaket der Regierung verursacht wurden. „Wenn die Regierung beschlossen hat, die Kosten für Unternehmen zu erhöhen, ist es logisch, dass die Lebensmittelhersteller die höheren Kosten in ihren Preisen widerspiegeln werden”, sagte Prouza.

Minister Výborný zufolge haben die Vertreter des Handels bisher keine klare Antwort darauf gegeben, warum die Preise in der Tschechischen Republik deutlich höher sind als in Polen. Er wies darauf hin, dass die Unterschiede bei der Mehrwertsteuer keine Erklärung dafür seien, dass Einkäufe in der Tschechischen Republik bis zu 70 Prozent teurer seien als in Polen.

Výborný wiederholte auch seine frühere Aussage, dass es in der Tschechischen Republik dreimal so viele Lebensmittelgeschäfte pro Kopf gibt wie in Deutschland. In der Tschechischen Republik sind es 1.681 Einwohner pro Geschäft, während es in Deutschland 5.700 Einwohner sind. Er stellte fest, dass dies logischerweise auch zu höheren Preisen im Land führt.

Bei dem Treffen mit Vertretern von Supermarktketten ging es laut Landwirtschaftsminister Výborný auch um Qualitätskontrollen und Lebensmittelsicherheit. Die gemeinsamen Kontrollen durch die Staatliche Agrar- und Lebensmittelinspektion (SZPI) und die tschechische Handelsinspektion, die unter seinem Vorgänger Zdeněk Nekula (KDU-ČSL) begannen, zeigten eine große Anzahl von Fehlverhalten von Händlern auf. Diese Inspektionen sollen auch weiterhin fortgesetzt werden.

Výborný bekräftigte zudem, dass er keinen direkten Einfluss auf die Preise habe. Allerdings betonte er, dass es auch seine Aufgabe sei, deutlich zu machen, dass manche Dinge nicht akzeptabel seien.

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