LKW-Maut auf tschechischen Autobahnen könnte um 10 bis 15 Prozent steigen

Die tschechische LKW-Maut auf Autobahnen könnte ab dem kommenden März um zehn bis 15 Prozent erhöht werden. Dies gab Verkehrsminister Martin Kupka (ODS) während der Fragestunde des tschechischen Fernsehens (Otázky Václava Moravce | 18.06.2023) bekannt. Er erklärte, dass diese Erhöhung durch eine Änderung der europäischen Richtlinie ermöglicht wird und dass die LKW-Maut durch Emissionsgebühren erhöht werden könnte. Die geplante Anhebung sei auch aufgrund der geplanten Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur notwendig. Im kommenden Jahr sollen über 100 Kilometer neuer Autobahnen eröffnet werden. Laut Kupka wird die Mauterhöhung dem Staatshaushalt zusätzliche 1,4 bis 2 Milliarden CZK (tschechische Kronen) einbringen. Derzeit werden jährlich rund 14 Milliarden CZK durch die Maut eingenommen.

Kupka erklärte, dass die Regierung bisher nicht in der Lage war, die Maut zu erhöhen, aber nun werde eine Änderung der europäischen Richtlinie dies ermöglichen. Die angestrebte Erhöhung solle die Spediteure nicht übermäßig belasten.

Die Regierung hatte bereits angekündigt, dass der Preis für die Jahresvignette im nächsten Jahr von derzeit 1.500 CZK auf 2.300 CZK steigen wird. Zusammen mit der geplanten Mauterhöhung könnten dies laut Kupka bis zu 3,5 Milliarden CZK in den Staatshaushalt bringen. Er fügte hinzu, dass die Vignette mehr als die geplanten 2.300 CZK kosten würde, wenn sie entsprechend der aktuellen Inflation angepasst würde.

Auch Karel Havlíček, stellvertretender Vorsitzender von ANO, und Martin Netolický (3PK/ČSSD), hejtman (Landeshauptmann) der Region Pardubice, stimmten der Mauterhöhung zu. Während Havlíček die Erhöhung nüchterner betrachtete, betonte Netolický, dass sie eine Möglichkeit sei, die Wettbewerbsfähigkeit des Schienenverkehrs zu steigern. Verkehrsminister Kupka betonte außerdem die Notwendigkeit, Eisenbahnstrecken auszubauen, da in der Tschechischen Republik im Vergleich zu Deutschland beispielsweise deutlich weniger Züge auf den meistbefahrenen Strecken verkehren. „Mit dem derzeitigen Netz sind wir nicht in der Lage, den Schienenverkehr weiter zu stärken. Es besteht die Notwendigkeit, Hochgeschwindigkeitsstrecken zu bauen”, fügte er hinzu.

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