Lokaler verbundener Künstler

František Jakub war ein damals selbst im Ausland, wo er viele Ausstellungen gewidmet bekam, ein sehr bekannter tschechischer Maler, dessen Nachruhm nicht zuletzt durch eine Gedenktafel mit Büste in der Slezská 1313/66 in Prag-Vinohrady aufrecht erhalten wird.

Jakub gehörte zu den böhmischen/tschechischen Vertretern des Intimismus, einer in Richtung Symbolismus tendierenden Stilrichtung des Post-Impressionismus. Er war hierin ein Gefolgsmann und Bewunderer des französischen Zeitgenossen Henri Le Sidaner. Sein Malerhandwerk hatte er als Schüler der in Prag lehrenden akademischen Malers Vojtěch Antonín Hynais und Maxillián Pirner erlernt. Er fühlte sich wohl immer dem Stadtteil Vinohrady (bis 1922 eine eigenständige Stadt) verbunden. Wenn man will kann man seine schönen Wandmalereien in der dortigen Sparkasse (wir berichteten hier) bewundern. Deshalb hat man ihn hier wohl auch besonders geehrt.

Unweit des und mit Blick auf den schönen Gartens der Brüder Čapek (Sady bratří Čapků), über den wir hier berichteten, hatte Jakub sein Domizil und Atelier in ebenjenem Gebäude, dessen Fassade nun mit seiner Gedenktafel geschmückt wird.Es handelt sich bei dem Gebäude um ein vierstöckiges Wohn- und Mietshaus, das um 1905 im Stil der Neorenaissance erbaut wurde. „Zde žil a tvořil český malíř František Jakub, 1875-1940“ (Hier lebte und wirkte der tschechische Maler František Jakub, 1875-1940), lautet der Text unter der Büste auf der Tafel.

Geschaffen wurde die Plakette/Büste einige Jahre nach Jakubs Tod im Jahr 1940 von dem Bildhauer und Medailleur Rudolf Březa. Angebracht wurde sie jedoch erst lange nach dem Tod Březas 1955, nämlich im Jahr 1968. Man kann nur spekulieren, warum das so war. Vielleicht war es in der 1968 stattfindenden kurzen Liberalisierungsphase des Prager Frühlings auch unter dem Kommunismus erstmals möglich, einen bürgerlichen Maler zu ehren, der keine entsprechenden ideologischen Referenzen aufwies – und dann noch angefertigt von einem Künstler wie Březa, der als aktiver Anhänger und Unterstützer der demokratischen Ersten Republik bekannt war.

Jakub ist als lokal verbundener Künstler natürlich auch ganz in der Nähe beerdigt, nämlich im Kolumbarium (auch Urnenwand genannt; d.h. Aufbewahrungsort für Urnen Verstorbener), der berühmten funktionalistischen Kirche des Hus Haus (Husův sbor) von Vinohrady, über das wir bereits hier berichteten. (DD)

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