Laut einer aktuellen Umfrage sinkt das Vertrauen der Tschechinnen und Tschechen in die Europäische Union weiter ab. Auch das Vertrauen in die Nato und die Vereinten Nationen befindet sich auf einem historischen Tiefstand.

Eine aktuelle Umfrage des Zentrums für Meinungsforschung (CVVM) zeigt deutlich: Das Vertrauen der Tschechen in die EU ist so niedrig wie zuletzt im Jahr 2016. Im Vergleich zum Vorjahr sank das Vertrauen von 58 Prozent auf 46 Prozent ab. Auch das Vertrauen in die NATO (64 Prozent) und die Vereinten Nationen (63 Prozent) ist um jeweils 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. „Für die Vereinten Nationen und die Nordatlantikpakt-Organisation bedeutet dies eine Rückkehr zum Niveau der Jahre 2020 und 2021“, erklärt das CVVM.

Die Umfrage macht außerdem deutlich, dass das Vertrauen in die EU, die Nato und die Vereinten Nationen eng miteinander verbunden sind. Wenn Menschen einer dieser Institutionen vertrauen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch den anderen beiden trauen.

In den Jahren von 2003 bis 2009 galt die Nato unter der tschechischen Bevölkerung am wenigsten vertrauenswürdig. 2010 sank das Vertrauen in die EU auf ein ähnlich schlechtes Niveau, bevor es in den darauffolgenden Jahren sogar noch schlechter abschnitt und 2016 mit 37 Prozent einen Tiefpunkt erreichte. Im vergangenen Jahr war das Vertrauen in die NATO mit 67 Prozent auf einem historischen Höchststand.

Auch das Vertrauen in europäische Institutionen sinkt

Das Meinungsforschungszentrum CVVM untersuchte zudem das Vertrauen der Menschen in einzelne Institutionen der Europäischen Union. Auch dieses sinkt immer weiter ab. In der diesjährigen Umfrage vertrauten gerade einmal 38 Prozent der Befragten der Europäischen Kommission, 36 Prozent dem Europäischen Parlament, 31 Prozent der der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, und 23 Prozent der Tschechen dem EU-Außenbeauftragten Josep Borrell.

Die Umfrage wurde im Zeitraum von Ende März bis Ende Mai dieses Jahres durchgeführt. Insgesamt wurden 834 Personen ab 15 Jahren befragt.

Article by Helene Schaarschmidt

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