Ab Sommer könnten Busse in Prag nur noch auf Signal an Haltestellen anhalten

Ab diesem Sommer könnten Busse in Prag möglicherweise nur noch dann anhalten, wenn Fahrgäste dies durch ein Haltesignal an den Bushaltestellen anzeigen, anstatt automatisch an jeder Haltestelle zu halten. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Intervalle zu verkürzen, den Busverkehr reibungsloser zu gestalten sowie Lärm- und Schadstoffemissionen zu reduzieren.

Der Vorschlag von Ropid, der Organisation zuständig für die Planung des öffentlichen Nahverkehrs in Prag, muss noch vom Prager Stadtrat gebilligt werden, bevor ein Probebetrieb ab dem 29. Juni beginnen könnte.
Laut dem Nachrichtenportal novinky.cz verfügt Prag derzeit über etwa 2.500 Bushaltestellen, an denen 69 Prozent der Busse nur noch auf ein Signal der Fahrgäste hin anhalten. Seit 2011 ist es jedoch nicht mehr erforderlich, dass Fahrgäste an den Haltestellen ein Handzeichen geben, da die Fahrer zum Anhalten verpflichtet sind, wenn ein Fahrgast sichtbar an der Haltestelle steht. In einigen anderen Städten, sowohl im Ausland als auch in Tschechien, halten Busse bereits nur noch auf Zeichen der Fahrgäste.
Ropid, die Organisation zuständig für die Planung des öffentlichen Nahverkehrs in Prag, hat einen Bericht veröffentlicht, laut dem sogenannte Signalhaltestellen Vorteile wie kürzere Intervalle, geringere Treibstoffkosten und einen höheren Komfort für die Fahrgäste bieten. Das Anhalten und Anfahren der Busse würde die Straßen an den Haltestellen weniger belasten und auch Lärm- und Schadstoffemissionen würden verringert.
Darüber hinaus würden durch diese Änderung finanzielle Einsparungen erzielt, da jedes Anhalten und Anfahren Kosten verursacht, so Ropid in dem Bericht. Die geschätzten jährlichen Einsparungen würden sich auf etwa fünf Millionen Kronen belaufen. Busse, die nicht anhalten müssen, verbrauchen auch weniger Treibstoff.
Auf der anderen Seite könnte die geplante Neuerung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität nachteilig sein. Um den Bus anzuhalten, müssten sie dem Busfahrer rechtzeitig ein Signal geben, ähnlich wie es heute Eltern mit Kinderwagen tun müssen. Ebenso könnte es für Umsteiger sowie ältere Menschen schwieriger werden.
Die mögliche Einführung von Signalhaltestellen in Prag ab diesem Sommer verspricht kürzere Intervalle und weniger Emissionen im Nahverkehr. Doch könnte dies für Menschen mit eingeschränkter Mobilität neue Herausforderungen bedeuten, während die finanziellen Einsparungen und der gesteigerte Komfort für die Fahrgäste im Fokus stehen.

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