Bessere Bahnverbindung zwischen Sachsen und Tschechien in Sicht

Auf der Festung Königstein, mit Blick über das Elbtal, traffen am Donnerstag Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig mit seinem tschechischen Amtskollegen Martin Kupka zusammen. Gedacht war das Treffen, um sich nach Kupkas jüngst erfolgtem Amtsantritt kennenzulernen.

Doch beim reinen Kennenlernen und Besprechen der laufenden Arbeitsthemen bliebt es nicht. Martin Walden, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für Mitteldeutschland, hatte überraschend gute Nachrichten mitgebracht: Die Verkehrseinschränkungen der bis zum Jahr 2025 geplanten Baumaßnahmen zwischen Pirna und Landesgrenze können deutlich reduziert werden. Die Bahn AG hat den Neubau eines Elektronischen Stellwerkes um Jahre nach vorn gezogen – noch in diesem Jahr soll es gebaut werden. Damit kann die Kapazität auf der Elbtalstrecke von 99 Frequenzen am Tag auf 147 im ersten Quartal 2023 erhöht werden. Nach Ende der Baumaßnahmen im Jahr 2030 sollen es 183 sein. »Mehr geht einfach nicht«, sagte Walden. Dann sei die Kapazitätsgrenze endgültig erreicht.

Für Tschechien ist die Elbtalstrecke von hoher Bedeutung. Kupka: »Wir brauchen diese Verbindung, um den Handel zu den Häfen betreiben zu können. Daher freue ich mich auch schon auf die Neubaustrecke, damit man von Prag aus Dresden endlich in einer Stunde erreichen kann. Das ist wichtig für den Tourismus, den gemeinsamen europäischen Arbeitsmarkt, aber eben auch für unsere beiderseitige Wirtschaft. Während unserer EU-Ratspräsidentschaft wollen wir das Projekt weiter voranbringen, verankern und angehen.«

Dulig: »Das zu hören freut mich sehr, ich danke Ihnen für dieses Signal. Vor einigen Jahren gab es ja noch mehr Gründe, die gegen die Neubaustrecke sprachen als dafür. Aber durch die exklusive Partnerschaft zwischen Tschechien und Sachsen haben wir dieses europäische Großprojekt immer wieder auf die Tagesordnung gehoben und kommen voran. Ich hoffe, dass der Bau dieses Generationenprojekts wirklich nur eine Generation dauern wird und ich mit meinen Enkeln diese Strecke noch fahren kann.«

Eine weitere Bahnstrecke wurde sehr positiv von tschechischer und sächsischer Seite bewertet: Der Lückenschluss zwischen Seifhennersdorf und Rumburk. Minister Dulig: »Wir haben generell Interesse an dieser Strecke, warten eine Machbarkeitsstudie ab, welche im Sommer 2023 vorliegen soll. Auch diese Bahnstrecke hat europäischen Symbolcharakter: Ganze sieben Mal werden die nationalen Grenzen überschritten.« Tschechiens Verkehrsminister Martin Kupka: »Das ist für uns sehr interessant. Wenn Ihre Studie positiv für den Bau ausfällt, dann werden wir sofort mit unseren Regionalvertretern sprechen, was wann möglich sein wird.«

Beide Minister bedankten sich für die gegenseitige Hilfe während der Brandkatastrophe vor wenigen Tagen in der Böhmischen und Sächsischen Schweiz. Dulig: »Diese Situation hat bewiesen, dass Grenzen wirklich keine Rolle mehr spielen. Vielen Dank den 3.000 Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren – ob aus Sachsen, den anderen Bundesländern, aber vor allem auch denen aus Tschechien und den anderen EU-Staaten.

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