Der tschechisch-französische Schriftsteller Milan Kundera ist im Alter von 94 Jahren in Frankreich gestorben. Als Romancier, Dramatiker, Dichter und Essayist wurde er zum wichtigsten tschechischen Schriftsteller der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und erreichte mit seinen Büchern die ganze Welt.

Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass der gebürtige Brünner und seine Frau Věra seit 1975 im französischen Exil lebten oder dass ihm 1979 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft aberkannt wurde und er zwei Jahre später von Staatspräsident François Mitterrand mit der französischen Staatsbürgerschaft ausgestattet wurde. Im Jahr 2019 wurde ihm die tschechische Staatsbürgerschaft zurückgegeben.

Kunderas Bücher aus den 1960er Jahren und seine späteren Werke im Exil gehören zum Grundstock der tschechischen Literatur. Bekannt wurde Kundera durch das Prosawerk Das Buch der lächerlichen Liebe. Sein kommerziell erfolgreichstes Buch ist Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.

Seit seiner Auswanderung nach Frankreich kehrte Kundera nie dauerhaft in sein Heimatland zurück. Aus diesem Grund ist er den Lesern in aller Welt auch als französischer Schriftsteller tschechischer Herkunft bekannt.

Am 1. April dieses Jahres, wurde zum 94. Geburtstag des berühmten Schriftstellers in seiner Geburtsstadt Brünn (Brno) eine Bibliothek eröffnet, die seinen Namen trägt. Die Bibliothek ist Teil der Mährischen Landesbibliothek (Moravská zemská knihovna) und beherbergt den Kern der Privatbibliothek Kunderas mit rund 4.000 Bänden.