Tschechiens Außenminister Lipavský besucht Israel, 34 Tschechen evakuiert

Als erster ausländischer Politiker und Regierungsvertreter seit Beginn des Angriffs der islamistischen Terrorgruppe Hamas besuchte der tschechische Außenminister Jan Lipavský (Piraten) am Dienstag Israel. Dort traf er sich mit dem israelischen Präsidenten und holte 34 gestrandete Tschechen zurück nach Prag.

„Israel ist einer von uns, die Angriffe und Entführungen der Hamas-Terroristen sind ein Angriff auf uns alle“, erklärte Lipavský nach seinem Besuch in Israel am Dienstag. Es handele sich dabei um abscheuliche Terrorakte, die tausenden unschuldigen Menschen das Leben gekostet hätten. Dies habe in einer Demokratie keinen Platz. „Mit meinem Besuch wollte ich bestätigen, dass die Tschechische Republik Israel voll und ganz unterstützt“, so der tschechische Außenminister.

„Du bist der Erste hier, wie 1948.“

In Israel traf sich Lipavský mit seinem Amtskollegen Eli Cohen und dem Präsidenten Jitzchak Herzog. Er traf sich aber auch mit Angehörigen von Opfern. „Heute hatte ich auch die Gelegenheit, mit der Enkelin einer der Entführten zu sprechen, und ihre Aussagen waren schockierend. Die Methoden der Hamas-Terroristen gehören nicht in die heutige Welt und ich verstehe, dass Israel sie nicht unbeantwortet lassen wird. Israel hat jedes Recht, sich gegen Terroristen zu verteidigen“, erklärte der Minister.

Die israelischen Vertreter vor Ort zogen eine Parallele zur tschechoslowakischen Hilfe im Unabhängigkeitskrieg 1948. Damals gehörte die Tschechoslowakei zu den vehementesten Unterstützern Israels und schickte ebenfalls als erstes Regierungsvertreter nach Israel. Israelische Piloten hatten bereits zuvor in der Tschechoslowakei den Umgang mit Kampfflugzeugen geübt und das damalige tschechoslowakische Außenministerium unter Jan Masaryk lieferte dem jungen Staat Waffen für seinen Kampf um die Unabhängigkeit.

Evakuierungsflieger in Prag gelandet

In der Nacht zu Mittwoch landete das Flugzeug mit Außenminister Lipavský und 34 evakuierten tschechischen Bürgern auf dem Prager Militärflughafen Kbely. Insgesamt 181 tschechische Staatsbürger sollen sich derzeit in Israel aufhalten. Die tschechische Botschaft in Tel Aviv versucht, Kontakt zu diesen herzustellen und prüft zusammen mit dem tschechischen Außenministerium weitere Möglichkeiten der Evakuierung. Die Tschechische Botschaft sei dazu auch im Kontakt mit weiteren EU-Staaten.

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