Václav-Havel-Preis 2022 für inhaftierten russischen Oppositionsführer Wladimir Kara-Mursa

Der zehnte Václav-Havel-Menschenrechtspreis – mit dem außergewöhnliches zivilgesellschaftliches Engagement zur Verteidigung der Menschenrechte gewürdigt wird – geht an den inhaftierten russischen Oppositionsführer Wladimir Kara-Mursa.

Der mit 60.000 Euro dotierte Preis wurde im Rahmen einer Feierstunde am Eröffnungstag der Herbstsitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg überreicht.

Wladimir Kara-Mursa ist ein russischer Politiker, Autor und Historiker. Er ist einer der Oppositionsführer in der Russischen Föderation, ein beständiger Kritiker der russischen Regierung und Mitbegründer des russischen Antikriegskomitees, das mit dem Ziel gegründet wurde, Widerstand gegen Wladimir Putins Einmarsch in die Ukraine zu leisten. Kara-Mursa, der zwei Vergiftungsversuchen ausgesetzt war, wurde im April 2022 festgenommen und inhaftiert und des Hochverrats und weiterer Anklagepunkte beschuldigt, wodurch er viele Jahre hinter Gitter bleiben könnte.

Kara-Mursas Ehefrau Jewgenija, die den Preis in seinem Namen annahm, erklärte, dass sie „nicht stolzer“ auf ihren Ehemann sein könnte. Sie verlas eine Erklärung von ihm, in der er seinen Sieg den Tausenden Russinnen und Russen widmete, die ihren Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine zum Ausdruck gebracht haben, und sich verpflichtet, sich dafür einzusetzen, dass „ein friedliches, demokratisches Russland ohne Putin“ eines Tages in den Europarat zurückkehrt.

Bei der Übergabe des Preises sagte der Präsident der Versammlung, Tiny Kox, der den Vorsitz im Auswahlausschuss führte: „Trotz der Gefahren hatte Wladimir Kara-Mursa den Mut, in sein Land zurückzukehren, um seinen Kampf fortzusetzen, obgleich er die Möglichkeit gehabt hätte, in Sicherheit zu bleiben. Im heutigen Russland erfordert es unglaublichen Mut, sich der herrschenden Macht entgegenzustellen. Heute zeigt Kara-Mursa von seiner Gefängniszelle aus diesen Mut.“

Der Václav-Havel-Menschenrechtspreis wird jedes Jahr von der Parlamentarischen Versammlung gemeinsam mit der Václav-Havel-Bibliothek und der Stiftung Charta 77 vergeben, um „außergewöhnliches zivilgesellschaftliches Engagement zur Verteidigung der Menschenrechte in Europa und darüber hinaus zu würdigen“. Er besteht aus einem Preisgeld von 60.000 Euro, einer Trophäe und einer Urkunde.

Seit seiner Schaffung wurde der Preis an folgende Persönlichkeiten und Organisationen verliehen: die belarussische Oppositionsführerin Maryja Kalesnikawa (2021), die saudische Frauenrechtsaktivistin Ludschain al-Hathlul (2020), gemeinsam an Ilham Tohti und die Jugendinitiative für Menschenrechte (2019), Ojub Titijew (2018), Murat Arslan (2017), Nadia Murad (2016), Ljudmila Alexejewa (2015), Anar Mammadli (2014) und Ales Bjaljazki (2013).

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